Mit den Brut- und Verhaltenscodes können Vogelbeobachtende die Brutaktivitäten von Vögeln auf der ganzen Welt dokumentieren und so wichtige Informationen für Forschung und Naturschutz auf der ganzen Welt gewinnen. Unser Ziel ist es, ganzjährig und weltweit Informationen über den Zeitpunkt und die Orte des Brutverhaltens von Vögeln zu sammeln.




Quick Links

Eingabe von Brut- und Verhaltenscodes

Brutzeit- und Verhaltenscodes Definitionen

Brutzeit- und Verhaltenscodes FAQ (häufig gestellte Fragen)

Brutzeit- und Verhaltenscodes Datenqualität


Eingabe von Brut- und Verhaltenscodes


Um diese Codes in der eBird-App einzugeben, tippen Sie auf den Namen einer Art, um die Details aufzurufen, dann auf „Brutzeitcode ergänzen”.  Wählen Sie dann den Code mit dem höchsten Rang aus (je weiter unten, desto höher der Rang). 


Sie können diese Codes auch über die eBird-Website bei der Dateneingabe in Schritt 3 oder durch Klicken auf die Schaltfläche „Artenliste bearbeiten” hinzufügen. Wenn Sie die Art gefunden haben, für die Sie einen Code eingeben möchten, klicken Sie auf die Schaltfläche „Details hinzufügen” neben der Art in der Checkliste, wählen Sie „Brutzeitcode” aus den angezeigten Registerkarten und wählen Sie dann den Code mit dem höchsten Rang, den Sie für diese Art in dieser Checkliste beobachtet haben (je weiter oben, desto höher der Rang). 


Hinweis: Sie können auf Ihre übermittelten Brutzeitcode-Informationen einzeln für jede Checkliste oder gesammelt für alle Ihre Beobachtungen als Download über Meine Daten zugreifen. 


Brutzeit- und Verhaltenscodes: Definitionen


Dies sind die Definitionen für unsere Brutzeitcodes und wie sie verwendet werden sollten. Diese Codes beschreiben im Allgemeinen Verhaltensweisen, die auf eine Brut hinweisen. Wenn Sie sich nicht sicher sind, welchen Code Sie verwenden wollen, tragen Sie keinen Code ein, sondern vermerken Sie dies in den Kommentaren zur Beobachtung.

Bestimmte Projekte (z. B. eBird-Atlanten) können vorschlagen, die Codes nur zu bestimmten Jahreszeiten oder in bestimmten Situationen zu verwenden. Bitte beachten Sie die spezifischen Projektrichtlinien, wenn Sie an einem solchen Projekt teilnehmen (aktuell für den deutschsprachigen Raum nicht relevant). 


  •     NY Nest mit Jungen (bestätigt) -- Junge im Nest gesehen oder gehört.
  •     NE Nest mit Eiern (bestätigt) -- Nest mit Eiern.
  •     FS Kotsack tragend (bestätigt) -- Altvogel trägt Kotsack.
  •     FY Nestlinge fütternd (bestätigt) -- Erwachsene füttern Jungvögel, die das Nest verlassen haben, aber noch nicht fliegen und selbstständig sind (sollte für einige Projekte nicht bei Greifvögeln, Seeschwalben und anderen Arten verwendet werden, die sich viele Kilometer vom Neststandort entfernen können; ersetzt oft „FL”).
  •     CF Nahrung tragend (bestätigt) -- Altvogel, der Nahrung für die Jungvögel trägt (sollte bei einigen Projekten nicht für Rabenvögel, Greifvögel, Seeschwalben und bestimmte andere Arten verwendet werden, die regelmäßig Nahrung zur Balz oder zu anderen Zwecken tragen).
  •     FL kürzlich flügge gewordene Jungvögel (bestätigt) - Kürzlich flügge gewordene oder flaumige Jungvögel, die noch von den Altvögeln abhängig sind.
  •     ON besetztes Nest (bestätigt) -- Vermutlich besetztes Nest, wenn ein Elternteil das Nest aufsucht und dort verbleibt, sich die Altvögel beim Brüten abwechseln usw.
  •     UN gebrauchtes Nest (0 eingeben, falls keine Vögel beobachtet) (bestätigt) -- Das Nest ist vorhanden, aber nicht besetzt. Nur verwenden, wenn Sie sich sicher sind, welche Art das Nest gebaut hat.
  •     DD Ablenkungsverhalten (bestätigt) -- Ablenkungsverhalten, einschließlich Vortäuschen einer Verletzung.
  •     NB Nest bauend (bestätigt/wahrscheinlich) -- Nestbau am offensichtlichen Neststandort (sollte nicht für bestimmte Zaunkönige und andere Arten verwendet werden, die mehrere Nester gleichzeitig bauen; siehe Code „B” unten für diese Arten).
  •     CN Nistmaterial tragend (bestätigt/wahrscheinlich) -- Altvogel trägt Nistmaterial; Nistplatz nicht gesehen.


 

  •     PE physiologische Evidenz (wahrscheinlich) -- Physiologischer Nachweis von Nistmaterial, normalerweise ein Brutfleck. Dieser wird nur sehr selten genutzt.
  •     B Zaunkönig/Specht Nestbau (wahrscheinlich) -- Einige Arten, darunter z.B. Zaunkönig und Spechte, bauen mehrere Nester gleichzeitig, so dass Nestbauaktivitäten nicht als Bestätigung gelten können. Verwenden Sie in diesen Fällen diese Kategorie.
  •     A warnend (wahrscheinlich) -- Aufgeregtes Verhalten oder ängstliche Rufe eines erwachsenen Tieres. Dies schließt Reaktionen aus, die durch „Pishing”, das Abspielen von Aufnahmen oder Mobbing-Verhalten hervorgerufen werden, das Arten das ganze Jahr über zeigen (z. B. das Mobbing einer Eule).
  •     N Altvogel sucht wahrscheinlichen Nistplatz auf (wahrscheinlich) -- Wiederholter Besuch eines wahrscheinlichen Nistplatzes (vor allem bei Höhlenbrütern).
  •     C Balz, Balzverhalten oder Paarung (wahrscheinlich) -- Beobachtete Balz oder Kopulation, einschließlich Imponiergehabe und Balzfütterung.
  •     T Revierverhalten (wahrscheinlich) -- Dauerhaftes Revier zu vermuten wegen Verteidigung des Brutreviers durch Kämpfe oder Verfolgung von Individuen der gleichen Art.
  •     P Paar in geeignetem Bruthabitat (wahrscheinlich) -- Paar in geeignetem Bruthabitat beobachtet (bei einigen Projekten nur während der Brutzeit).
  •     M mehrere (7+) singende Vögel (wahrscheinlich) -- Mindestens 7 Singvögel in geeignetem Bruthabitat anwesend (bei einigen Projekten nur während der Brutzeit).
  •     S7 singender Vogel länger als 7 Tage vor Ort (wahrscheinlich) -- Nur verwenden, wenn Sie einen singenden Vogel an der gleichen Stelle (nicht an einem anderen Ort) eine Woche oder länger zuvor in dieser Saison beobachtet haben. 
  •     S singender Vogel (möglich) -- Singvogel in geeignetem Bruthabitat anwesend (bei einigen Projekten nur während der Brutzeit).
  •     H in geeignetem Habitat (möglich) -- Altvogel in geeignetem Bruthabitat während der Brutzeit. 
  •     F überfliegend (beobachtet) -- Nur verwenden, wenn alle Individuen überfliegend gesehen werden. Nicht verwenden, wenn auch nur ein Vogel anhält oder auf dem Boden oder in der Vegetation Nahrung findet. Greifvögel, Schwalben und Mauersegler, die über dem Boden fliegen und solche, die keine offensichtlichen Zugvögel sind, gelten nicht als überfliegend, da diese Vögel den Lebensraum oft auf eine Weise nutzen, die für Beobachter am Boden nicht offensichtlich ist. Diese Einschränkung hängt vom Urteil des Beobachters ab. Im Zweifelsfall sollten Sie diesen Code daher nicht verwenden.

Brutzeit- und Verhaltenscodes FAQ (häufig gestellte Fragen)


Wenn ich ein Vogelnest sehe, sollte ich dann die Zählung der Altvögel und der Jungvögel in meine eBird-Meldung aufnehmen?

Ja! Jeder Vogel, der aus einem Ei geschlüpft ist, sollte in Ihrer eBird-Meldung gezählt werden.


Wenn ich ein Nest mit Eiern sehe, sollte ich die Eier bei der Zählung der Art in meinem eBird-Eintrag berücksichtigen?

Nein! Eier sind noch keine Vögel, also diese bitte nicht zählen. Wir empfehlen, einen Kommentar zu Art einzugeben und ein Foto des Nests/der Eier hochzuladen, die Eier aber nicht zur Zählung der Art zu addieren.  

 

Welchen Code sollte ich verwenden, wenn ich juvenile Hühner-, Wasser- oder Watvögel sehe, die noch nicht fliegen können?

Verwenden Sie „FL”. Sie sind flügge in dem Sinne, dass sie das Nest verlassen haben, was typisch ist für die Jungvögel von Nestflüchtern. „FL” sollte verwendet werden, bis die Jungvögel unabhängig von ihren Eltern werden, da man davon ausgehen kann, dass sie sich bis dahin in der Nähe des Nistplatzes aufhalten.

 

Woher weiß ich, wann ich P und H verwenden muss? 

Diese Kategorien sollten immer dann verwendet werden, wenn ein oder mehrere Vögel in einem geeigneten Bruthabitat und innerhalb des Brutgebiets beobachtet werden. Eine Blaumeise innerhalb eines ausgedehnten Röhrichtbestands wäre nicht geeignet, ebenso wenig wie eine Schneeammer im Überwinterungsgebiet an der deutschen Nordseeküste, eine Tannemeise in einem Nadelwald innerhalb ihres Brutgebiets hingegen schon. Wenn Sie sich nicht sicher sind, geben Sie keinen Code an, sondern geben Sie eine Bemerkung zur Art ein.


Brutzeit- und Verhaltenscodes Datenqualität


Hinweis: Der folgende Abschnitt bezieht sich auf Regionen mit aktivem eBird-Brutvogelatlas (BBA). Der deutschsprachige Raum zählt aktuell NICHT dazu. Entsprechend findet in dieser Region derzeit auch keine Überprüfung eingegebener Brutzeitcodes statt.


Die Qualität der eBird-Daten ist von größter Bedeutung, und jede Checkliste und jede Beobachtung durchläuft einen mehrstufigen Datenqualitätsprozess. In Regionen, in denen es einen aktiven eBird-Brutvogelatlas (BBA) gibt, gibt es auch einen Überprüfungsprozess speziell für Brutzeit- und Verhaltenscodes.

 

In eBird-Atlanten bewerten Teams unter der Leitung von Atlaskoordinatoren Beobachtungen mit Brutzeit- und Verhaltenscodes unter anderem nach folgenden Gesichtspunkten

 

  •     Ist der gemeldete Code etwas, das diese Art tut?
  •     Ist der Ort, an dem der Code gemeldet wurde, ein Ort, an dem der Vogel brütet?
  •     Handelt es sich bei der Jahreszeit, in der der Code gemeldet wurde, um eine Zeit, in der der Vogel brütet?
  •     Ist der gemeldete Code für die Jahreszeit geeignet?

 

Wenn ein Brutzeit- und Verhaltenscode auf der Grundlage von Fragen wie den oben genannten zur Überprüfung identifiziert wird, überprüfen die BBA-Prüfer das Szenario des gemeldeten Codes (Code, Datum, Ort, Art) und die unterstützende Dokumentation (Fotos, Audio, Kommentare). Auf der Grundlage des Szenarios und der Belege entscheiden die BBA-Prüfer über eines von 3 Ergebnissen für jeden überprüften Code:

 

  1. Der Code stellt sowohl die Brutzeit- als auch die Verhaltenskomponente des gemeldeten Codes vollständig dar (das Standardverhalten, wenn ein eBirder einen Code eingibt).
  2. Der Code repräsentiert das beobachtete Verhalten, aber die Bedeutung für die Fortpflanzung weicht ab von dem üblichen Verhalten an diesem Ort und diesem Datum für diese Art.
  3. Der Code scheint ein wahrscheinlicher Fehler zu sein.

 

 

Ergebnis 1 - repräsentiert sowohl die Fortpflanzung als auch das Verhalten vollständig

 

Der Datensatz wird nicht überprüft: Er erscheint in eBird auf Karten und Tabellen mit Brutzeitcodes und ist in Daten-Downloads für Forscher sowohl mit einer „Brutzeitcode”- als auch mit einer „Verhaltenscode”-Komponente verfügbar. Die Anzeige dieses Ergebnisses in der Checkliste besteht aus einem einzigen Code mit der Bezeichnung „Brutzeit- und Verhaltenscode”.

 

Ergebnis 2 - abweichende Bedeutung für die Brut

 

Die Beobachtung wird mit einem neuen Code versehen, der sich auf die Bedeutung der Fortpflanzung konzentriert: Der ursprünglich gemeldete Code wird als „Verhaltenscode„ verwendet (verfügbar in Daten-Downloads für Forscher), und der nach der Überprüfung verwendete Code wird als „Brutzeitcode” verwendet, der auf Karten und Tabellen mit Brutzeitcode erscheint und als „Brutzeitcode” in Daten-Downloads für Forscher verfügbar ist. Dieses Ergebnis wird bei Aufruf der Checkliste so angezeigt:

 

 

 

Ergebnis 3 - wahrscheinlicher Fehler

 

Der Beobachtung wird ein neuer Brutzeit- und Verhaltenscode zugeordnet: Der neue Code erscheint in eBird auf Karten und Tabellen mit Brutzeitcodes und ist als „Brutzeitcode” und „Verhaltenscode” in Daten-Downloads für die Forschung verfügbar. Dieses Ergebnis wird bei Aufruf der Checkliste so angezeigt:

 

 

 

 

Spezifische Beispiele für die Ergebnisse 2 und 3

 

Da Ergebnis 1 die Mehrheit der Datensätze in einem bestimmten Atlas darstellt (Millionen von Beobachtungen), konzentrieren sich die Beispiele auf die Ergebnisse 2 und 3, bei denen Überprüfungsentscheidungen getroffen wurden.

 

Ergebnis 2 - Bedeutung für die Fortpflanzung ist abweichend

 

  •     Beispiel 1: Zugvögel singen in Gebieten, in denen sie normalerweise nicht brüten 

Der Cape May Warbler wird im Mai südlich der borealen Brutgebiete Nordamerikas mit dem Brutzeit- und Verhaltenscode „S singender Vogel” versehen. Das Singverhalten ist korrekt, aber der Ort ist kein Brutgebiet, so dass die Beobachtung nach der Überprüfung keinen Brutzeitcode erhalten würde und der Verhaltenscode „S singender Vogel” wäre.

 

  •     Beispiel 2: Balzverhalten von Wasservögeln an Orten, an denen sie nicht brüten

Ein Brut- und Verhaltenscode von „C Balz, Balzverhalten oder Paarung” wird für Schellenten im März südlich der Brutgebiete vergeben. Das Balzverhalten ist korrekt, aber an diesem Ort hat es keine Bedeutung für die Fortpflanzung, so dass die Beobachtung nach der Überprüfung keinen Brutzeitcode erhält und der Verhaltenscode „C Balz, Balzverhalten oder Paarung” lautet. 


Ergebnis 3 - wahrscheinlicher Fehler 


  •     Beispiel 1: Meldung eines Codes für eine Art, die das Verhalten nicht zeigt 

Ein Brutzeit- und Verhaltenscode von „NB Nestbau” wird für einen Kuckuck angegeben - eine Art, die als Brutparasit gilt und kein Nest baut. Bei dem gemeldeten Code handelt es sich wahrscheinlich um einen Fehler, und nach Überprüfung der Beobachtung würde der Code „H in geeignetem Lebensraum” sowohl für den Brutzeit- als auch für den Verhaltenscode verwendet werden. Der ursprünglich vom eBirder eingegebene Code wird in der Checklistenansicht beibehalten.